signalraum – klangkunst

 

NACH[T]KLANG 5
Zurück zur Gegenwart. Zur Zukunft der Klangkunst.

Statements, Gespräche, Klänge, Bilder mit Sabine Breitsameter, Natalie Singer, Elisabeth Zimmermann, Goran Vejvoda, Nick Fells und Martin Parker

Samstag, 24. November, 19 Uhr
im MUG / EINSTEIN Halle 4
Eintritt frei

Das Massenmedium Radio befindet sich auf Grund der rasanten technologischen Veränderungen der letzten Jahre und durch die Digitalisierung in einem radikalen Umwandlungsprozess, der sowohl Einfluss auf die öffentliche Relevanz und Bedeutung, als auch auf die Produktionsweisen selbst hat. Diese Wandlung ist selbstverständlich auch in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten massiv spürbar und hat ebenfalls Auswirkungen auf die der Radiokunst bzw. Ars Acustica gewidmeten Sendungen, die sich nicht nur mit schrumpfenden Budgets, sondern auch mit einer Fülle an teils gesetzlichen Restriktionen in Bezug auf den Umgang und die Benutzung der sozialen Medien und des Internets konfrontiert sehen. Auch haben sich durch den Technologie- und Medienwandel für die KünstlerInnen viele Optionen ergeben - abseits der öffentlich-rechtlichen Radioinstitutionen und ihren Vorschriften - Radiokunstprojekte zu initiieren und umzusetzen in allen möglichen Räumen und auf verschiedensten Plattformen und Frequenzbändern. Längst erforschen KünstlerInnen sowohl historische, als auch neuere Radiotechnologien und - wellen wie GPS, Mobiltelefone, Extreme Low Frequencies etc. in ihren Projekten, die teilweise auch FM Versionen, Ausprägungen und Anknüpfungen an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk oder/ und unabhängige Radiostationen haben. In der Zwischenzeit gibt es immer mehr Forschungsprojekte und Forschungsinstitutionen wie das Studienzentrum für Künstlerpublikationen in Bremen, die die Radiokunst auch zu ihrem Thema machen und in ihre Forschungstätigkeiten aufnehmen. Radiokunstarchive werden außerhalb der Radioanstalten in wissenschaftlichen Kontexten aufgebaut  um diese flüchtige Kunst bzw. ihre Dokumentation zu sammeln und zu erforschen. Aktuell gibt es mehrere Doktorarbeiten im Bereich der Kunstgeschichte und der Medienwissenschaften, die die Radiokunst als Thema bzw eine ihrer Themen haben. Es bleibt abzuwarten, ob das Interesse der WissenschaftlerInnen auch in Zukunft an den teils komplexen und vernetzen Radiokunstprojekten bestehen bleibt.

Die Zukunft der Radiokunst in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wird von deren Gesamtzukunft und Schwerpunktsetzung abhängen. Außerhalb der Rundfunkanstalten haben und werden sich KünstlerInnen mit dieser Kunst weiterhin auseinandersetzen und das Medium Radio in seinen Erweiterungen ausloten und wie schon bisher mit anderen Medien und Räumen verknüpfen...

Elisabeth Zimmermann


Sabine Breitsameter is a Professor in Media Art and Science at the Hochschule Darmstadt. From 2004 to 2008 she was a guest professor for Experimental Sound Design at the Universität der Künste in Berlin. Since the 1980ies she has worked as a radio broadcaster and dramaturge with electroacoustic artforms and audio-visual interaction. Beyond that she directed several international festivals, symposia and compositional workshops.--


Nathalie Singer wurde 1969 als Kind einer deutsch-französischen Ehe in München geboren. Sie studierte in Berlin und Paris Musik-, Kommunikationswissenschaften und Psychologie. Zudem absolvierte sie Kompositionskurse für elektroakustische Musik bei der Groupe de Recherches Musicales (GRM) in Paris und bei Beatriz Ferreyra.
Seit 1995 arbeitete sie als freie Hörspiel- und Featureautorin, Komponistin, Regisseurin und Produzentin für den Rundfunk (Sender Freies Berlin, Deutschlandradio Kultur, Bayerischer Rundfunk, Westdeutscher Rundfunk, Radio France), komponierte Hörspiel-, Bühnen- und Filmmusik und publizierte zum Thema elektroakustische Musik und Klangkunst. Weiterhin organisierte sie diverse Festivals (Inventionen 1996 & 1998), sowie Kompositionskurse für Kinder in der Akademie der Künste, Berlin (Cybersongosse 2002). In Zusammenarbeit mit der MaerzMusik (Berliner Festspiele) gründete sie 2003 die Sonic Arts Lounge.
Neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit war sie von 2002 bis 2007 als Redakteurin im Deutschlandradio Kultur tätig: Hörspielwerkstatt/Klangkunst (2002), Hörspiel/Freispiel (2003), Projektleitung Wurfsendung (2004-2007). Für die Entwicklung des neuen Kurzhörspielformat „Wurfsendung“ (
www.dradio.de/wurfsendung) erhielt sie 2005 den RadioJournal Rundfunk Preis. Das Projekt wurde von der BBC und Radio Dänemark übernommen und auf diversen nationalen und internationalen Festivals vorgestellt. Ende 2006 bekam sie den Ruf als Professorin für Experimentelles Radio an die Bauhaus Universität Weimar.
Eines der Hauptanliegen ihrer Arbeiten besteht in der künstlerischen Vermittlung neuer Ideen mit Hilfe diverser Medien und im Schlagen von Brücken zwischen fremden Kulturen und verschiedenen Disziplinen.


Elisabeth Zimmermann is a cultural manager living in Vienna. She studied at the International Centre for Culture and Management (ICCM) in Salzburg and has been involved in organizing, coordinating, and curating radio art projects, symposia, CDs, publications, and international telematic art projects. She has held various presentations and lectures on radio art projects at national and international festivals. Since 1998, she has been the producer of the weekly radio art programm Kunstradio - Radiokunst (http://kunstradio.at) on the cultural channel of ORF (Austrian National radio). Since beginning of 2010 she is the chair woman of the EBU Ars Acustica group (http://www.ebu.ch/en/radio/euroradio_classics/arsacustica/index.php). In 1999, she founded werks - an art association dedicated to the realization of artistic projects in telecommunications media, which published the book “Re-Inventing Radio – Aspects of Radio as Art”

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24.11.2012
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