signalraum – programm

 
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SIGNALRAUM
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Donnerstag, 29. Juni 2017

19.30 Uhr

In der Sammlung Musik des Stadtmuseums


UNIKATE 1

Chordeograph

Gero Koenig in Concert

zusammen mit Masako Ohta (Piano)

Dine Doneff (Kontrabass und Percussion)



Aus seiner Klangforschung hat Gero Koenig in 5 Jahren kontinuierlicher Entwicklungsarbeit das instrumentale Design des Klaviers und sein statisches Tonsystem überwunden und das Instrument Chordeograph fertig gestellt. Die resonatorischen Möglichkeiten des Klaviers oder "Riesenhackbretts" werden in einem Klangspektrum vom breitbandigen Rauschen bis zum Unisono dynamisch ausgelotet. Durch verschiedene Bewegungen bzw. Positionen, Richtungen und Geschwindigkeiten klangerzeugender Objekte auf einer Saitenebene werden komplexe Klangtransformationen erzeugt.


Die Sammlung Musik beabsichtigt eine Weiterentwicklung des Chordeographen, den Chordeograph C3aa, von Gero Koenig zu erwerben. Hier wird Koenig interaktive graphische Videopartituren für computergestützte Echtzeit-Klangerzeugung schreiben. Dabei werden die Körperbewegungen durch ein Interface dreidimensional erfasst. Das Publikum kann also durch Bewegungen der Arme und Hände zwischen verschiedenen in der Partitur visualisierten Resonanzkonstellationen navigieren und berührungslos unterschiedliche analoge Klangtransformationen auslösen. Mechanische Schwingungen der Saiten werden am Instrument sichtbar und hörbar. Die Partitur wird zum integralen Bestandteil des Klangkörpers und bietet gleichzeitig spielerische Interaktionsmöglichkeiten. Der Betrachter ist aktiver Zuschauer und Zuhörer, er erschließt sich eigene und neue Hör- und Sehperspektiven. Er tritt durch seine Bewegungen spielerisch in vielfältige Beziehungen zu seinem eigenen (vom temperierten Tonsystem geprägten) Hören und dem komplexen Resonanzraum des Instruments.



Gero Koenig


geboren 1972 lebt und arbeitet als Komponist, Performer, Instrumentenerfinder und Medienkünstler.


Welche künstlerischen Mittel der Gegenwart sind nicht nur fähig statische temperierte Tonsysteme zu überwinden sondern auch eine Erweiterung des Hörerlebnisses zu unterstützen? Die Fragen nach einem erweiterten Hören führten Gero Koenig zur Klang- und Wahrnehmungsforschung und der Erfindung und Konstruktion neuer Instrumente. Aus einer tieferen Betrachtung von Spiel als elementarem kulturbildenden Moment entwickelt Koenig Kompositionen als Interaktionsräume. Er entwirft Software und interaktive graphische Videopartituren, um die Rückkopplung zwischen Komponist, Interpret und Publikum zu verdichten.


Er studierte Klavier und Komposition an der Robert - Schumann Hochschule, Düsseldorf; weitere Studien u.a. bei Clarence Barlow und Nic. A. Huber. Außereuropäische Studienreisen erweiterten sein Verständnis von Resonanz zwischen Musiker, Umwelt und Publikum. Seit 2002 realisiert er Kompositionen und inszenierte Konzertperformances mit ortsbezo­gener visueller Dramaturgie und Raumges­tal­tung wie in „Klangraum/passage“, eine konzertante Klang- und Lichtinstallation, Basilika St. Gereon, Köln; " SAFE AND SOUND, Belgrad; Piano+, ZKM Karlsruhe; Audio Art, Krakau; Signalraum München; stART Salzburg.


Aus einer Dekonstruktion des Klaviers und seiner schwarz – weissen Kultur entwickelte er „Chordeograph“ als Instrument und Verfahren zur Klangerzeugung. 2013 stellt er in Kooperation mit dem Klaviertechniker Bernd Alexander Bittmann u.a. das Instrument Chordeograph (2. Version) fertig. Er entwickelt Software zur interaktiven Echtzeitsteuerung um eine erweiterte Aufführungspraxis durch neue Mittel der Visualisierung zu verwirklichen. In 2016 wird seine Arbeit im Rahmen des S.T.R.E.A.M. Festivals auf der Sound and Music Computing Conference in Hamburg präsentiert, eine interaktive Videoinstallation wird im Rahmen der Reihe „Klangraum Klavier erweitert” in Köln eröffnet.


Reihe UNIKATE, Signalraum, kuratiert von Horst Konietzny in Kooperation mit Dr. András Varsányi präsentiert die Arbeit von Gero Koenig am 29.6.2017 in einem Konzert im Münchner Stadtmuseum.



Eintrittskarten: 10 €

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UNIKATE

Ein Festival der Einzigartigkeit
Betont den Eigenwillen der Instrumente und ihrer Erbauer

 Selber bauen, selber hören!